Zwei Seminare der Ostkreuzschule für Fotografie präsentieren in der Ausstellung peripher ihre fotografischen Abschlussarbeiten.
Unter der Begleitung von Grit Schwerdtfeger und Jonas Maron entstanden 25 Perspektiven im Spannungsfeld zwischen Reportage und freier Kunst. Der Fokus der Ausstellung liegt in der fotografischen Annäherung an das Thema peripher. Die Peripherie erscheint entrückt, doch bewegen wir uns täglich in ihr, mit ihr. Sie erscheint uns fremd und vertraut zugleich und strukturiert unsere Wahrnehmungen und Deutungen von der Welt. Peripher, das ist das Alpenvorland, die alte Berliner Eckkneipe, die abstrakte Struktur einer Mulde oder der unbekannte Vater. In der Kombination der Seminare bietet die Ausstellung Einblicke in unterschiedliche fotografische Herangehensweisen. Sie ist der Abschluss einer Zeit des gemeinsamen Arbeitens und macht die Entwicklung einer eigenen fotografischen Handschrift erfahrbar.
Die Ostkreuzschule für Fotografie ist eine der angesehensten freien Schulen für Fotografie in Deutschland. Sie ging 2005 aus der Fotografenagentur Ostkreuz hervor. Diese gehört zu den bedeutendsten Agenturen Deutschlands und genießt internationales Renommee.
Everything can be peripheral, all you need to do is turn around.
„An der Umgehungsstraße,
kurz vor den Mauern unserer Stadt,
steht eine Nervenklinik,
wie sie noch keiner gesehen hat“.
Joachim Witt, „Goldener Reiter“
An den Randzonen der Städte, im Speckgürtel urbanen Lebens taucht es auf: das Shopping-Center. Errichtet auf der grünen Wiese im Irgendwo mit einer Architektur, die auf einer kühlen Kosten-Nutzen Rechnung beruht. Wenig Charme, aber der Ort erfüllt seinen Zweck.
Die fotografische Arbeit Draußen vor der Stadt skizziert diese „Scheinstadt-Kleinstadt-Architektur“ (Walter Brune) der Center.
jelksnat@aol.com
Die Fotoreihe „Anders leben“ dokumentiert den Alltag in einem Wagendorf im Allgäu. Dort haben sich Menschen zusammengefunden um ein alternatives Lebens- und Wohnprojekt aufzubauen. Angegliedert an ein Haupthaus mit Gemeinschaftsräumen wohnen sie in Ihren selbst umgebauten Bau- und Schaustellerwägen. Die Bewohner des Wagendorfs leben einfach, ohne viel Luxus, dabei selbstbestimmt, freiheitlich, mit viel Zeit für einander und für die eigenen Träume.
freier Fotograf, Berlin
Zwischen zweifelhafter Identität und ausgegrenzter Gesellschaft rückt Stefan Gräf in seiner Arbeit das unscheinbare Treiben vergessenen Lebens in das Bewusstsein. Auf den ersten Blick trostlos, verspricht seine Fotografie einen einfühlsamen Blick hinter die Fassade amtierender Vorstellungen. Ein Licht im Schatten, ein sonnenklarer Spaziergang in der Einöde der Wohnsiedlung, Hinterlassenschaften aus vergangenen Tagen – Augenzeugen der sonst so verklärten Peripherie.
Kontakt: www.stefangraef.com
www.stefangraef.tumblr.com
+49 (0)172 6924 197
Vor nicht allzu langer Zeit gab es 20000 Eckkneipen in Berlin. Sie waren soziales Netzwerk, für manche das verlängerte Wohnzimmer, Orte an denen man sich mit den Nachbarn oder der Familie traf.
Heute sind mehr als die Hälfte von ihnen verschwunden. Die wenigen die noch übrig sind, erscheinen wie Relikte aus einer vergangenen Zeit, durch die der Hauch von Tristesse und Wehmut weht.
Für mich sind Eckkneipen Erinnerungen an damals, als ich mit meinem Opa nach dem Einkauf dorthin ging. Es sind angenehme Erinnerungen. Räume aus dunklem Holz, die Sonne die herein scheint und sich in den dicken Nebelschwaden aus Zigarettenrauch bricht. Es gab Bier und Bulette für meinen Opa, Fassbrause und Carina Schokolade für mich.
Dieses Projekt ist für mich ein Blick in die Vergangenheit. Ich möchte mich den Menschen die heute dort hingehen annähern und die spezielle Atmosphäre dieser Orte einfangen.
In uns sind die Landschaften Landschaft. Deshalb erschaffe ich sie, indem ich sie mir vorstelle; wenn ich sie erschaffe, sind sie; wenn sie sind, sehe ich sie wie die anderen.
Fernando Pessoa, Das Buch der Unruhe
info@ornella-orlandini.it
Der Mensch ist wohl das einzige Wesen, das sich seiner Sterblichkeit bewusst ist. Wie sehr beeinflusst dieses Wissen um den Tod das Leben? Wie viel Leben gibt es um den Tod? Wie viel Tod steckt im Leben? Ist das Leben das Zentrum und der Tod die Peripherie? Oder steht das Wissen um die eigene Endlichkeit im Zentrum und drängt das Leben in die Peripherie?
Die Fotoarbeit "Goodnight Bad Morning" zeigt Pflanzenkompost aus einer Friedhofsmulde. Die Mulde wurde ein Jahr lang wöchentlich fotografiert. Der Inhalt und der Ort der Mulde lässt beides aufeinandertreffen: Leben und Tod. Neben noch blühenden Pflanzen finden sich abgestorbene Blätter, Äste, Blüten. Alles ist miteinander vermischt. Es gibt keine klare Abgrenzung. Das Lebendige strahlt inmitten des Abgestorbenen, das Tote umgibt das Lebende.
"Wer die Menschen sterben lehrte, der würde sie leben lehren." Montaigne
Im Spätsommer 2014 verbrachte ich einige Wochen in den Hochlagen der Alpen, um dort der Almwirtschaft nachzuspüren. Meine Serie fokussiert dabei auf freiziehende Schafherden, die den Alpsommer zwischen schroffen Felsen und steilen Abhängen verbringen, bevor sie im Herbst wieder ins Tal getrieben werden.
Schafe weiden auch in den besonders unzugänglichen Gebieten über 2000 m, wo Kühe längst nicht mehr grasen. Nur wenige Hirten sind dort zu finden, Siedlungen gibt es gar nicht mehr. Es ist eine raue Welt dort, doch auf seltsame Weise auch näher dran am Essentiellen, was Leben ausmacht.
Abseits der ästhetisch (durch)gestalteten Umgebung bestehen an den Rändern Orte, welche nach anderen Kriterien und Maßstäben geschaffen wurden. Sie dienen der Infrastruktur, der Rohstofferzeugung, der Versorgung etc.
Aus einer anderen Logik heraus entstehen Räume, deren formgebende Kräfte nicht die Bezugsgröße Mensch, sondern technische Zwänge und ökonomische Abwägungen sind.
Diese Orte werden oft übersehen oder eher beiläufig wahrgenommen. Sie sind einfach da. Was macht sie zu einem Ort an den man sich erinnert? Ein Bild, ein Geruch, ein Geräusch, ein Gegenstand...
In vier großformatigen Panoramen werden Orte am "KulturRand" untersucht.
Ich bin Halbkubanerin und ohne meinten Vater in der ehemaligen DDR aufgewachsen. Mein Vater musste, wie die meisten Vertragsarbeiter, nach vier Jahren Vertragszeit zurück in sein Heimatland gehen und lebt dort noch heute. Vor drei Jahren bin ich zum ersten Mal in meine fremde Heimat gereist und habe meinen Vater gesucht. Neben neuen Erfahrungen und Erkenntnissen, erfuhr ich das auch andere Kubaner ein Kind in Deutschland haben.
Wer sind diese Kinder, die aus sozialistischen Verbindungen entstanden sind? Wie setzen sich diese mit ihren Wurzeln auseinander? Inwiefern spielt die Suche nach der eigenen Identität eine Rolle und wie erleben sie die andere Fremde Kultur?
"Einmal Bus - immer Bus." Das war der Satz, den Martin Tervoort mit auf den Weg bekam, als er vor 14 Jahren seinen ersten VW Bus kaufte. Damals noch überall anzutreffen, sind heute nur noch wenige Fahrzeuge dieses Typs in deutschen Innenstädten zu finden. Stellplätze und Werkstätten sind an den Stadtrand gewichen. Tervoort hat hier der Liebe und Leidenschaft für dieses Fahrzeug nachgespürt und Menschen getroffen, die den VW Bus nicht aufgeben.
Seit 2007 realisiert Martin Tervoort neben freien Arbeiten kommerzielle Fotoaufträge in den Bereichen Architektur, Portrait und Produktdesign. Tervoort lebt und arbeitet in Berlin.
Ich bin in der DDR geboren, habe in Ostberlin Medizin studiert und lebe und arbeite in Berlin-Pankow, wo ich auch aufgewachsen bin.
Seit etwa vier Jahren fotografiere ich neben meinem Beruf und besuchte in den vergangenen zwei Jahren das Seminar Fotografie von Jonas Maron an der Ostkreuzschule.
Meine Motive entdecke ich meist in unscheinbaren Dingen des Alltags oder flüchtigen Augenblicken, die mir in der täglichen Umgebung oder unterwegs begegnen und die ich versuche festzuhalten; denn nicht immer kann man am Ort seiner Sehnsüchte sein...
Ich zeige in der Abschlussaustellung des Seminares Fotos zu dem Thema "auf dem Weg".
Mein besonderes Interesse gilt dem unvorhersehbaren Augenblick - da ich bevorzugt draussen und spontan fotografiere, sind für mich Fotos dann spannend, wenn sie durch ihre Komposition eine Geschichte zu erzählen vermögen und somit "auf dem Weg" entstehen und uns als Betrachter auf einen emotionalen Weg entsenden.
Skizzen aus Schnee
Die vorbeiziehende Landschaft im Vorbeifahren
wie mit einem Schnee-Pinsel gestreift,
ein paar Linien mit schwarzer Tinte
flüchtig in den Schnee skizziert…
Bewegung. Schnittpunkt. Bild.
Keine Menschenseele weit und breit.
Reisen durch den Winter.
Bayern – Berlin
Der Weg zurück nach Marzahn ist nicht weit. 20 Minuten mit der Bahn vielleicht. Und trotzdem war er lang genug, um ihn viele Jahre nicht zu bewältigen. Mit diesem zeitlichen Abstand im Kopf hat es etliche Anläufe gebraucht, den Ort meines Aufwachsens, die Wege meiner Kindheit und die Menschen von damals wieder zu erfahren. Natürlich hat sich alles verändert. Oder hat es das nicht?
Twitter: @esterluss
In einem Bild zeigen, wofür es sonst eine Reihe von Bildern braucht. Einen Moment festhalten, den es so gar nicht gab, den man aber doch gesehen hat.
À Peine Défigurée
Adieu tristesse,
Bonjour tristesse.
Tu es inscrite dans les lignes du plafond.
Tu es inscrite dans les yeux que j’aime
Tu n’es pas tout à fait la misère,
Car les lèvres les plus pauvres te dénoncent
Par un sourire.
Bonjour tristesse.
Amour des corps aimables.
Puissance de l’amour
Dont l’amabilité surgit
Comme un monstre sans corps.
Tête désappointée.
Tristesse, beau visage.
Paul Éluard (La vie immédiate, 1932)
Eines Morgens wachte ich auf und beschloss alleine über die Alpen zu laufen. Einige Tage später stand ich mit 23 Kilo auf dem Rücken auf dem Marienplatz in München. Vorfreude mischte sich mit der Sorge, dass mein ständiger Begleiter - die Höhenangst - mein Vorhaben konterkarieren könnte.
Die folgenden fünf Wochen habe ich als innere Reinigung empfunden. Während meiner Wanderung nach Venedig wurde ich von vielseitigen – zumeist sehr positiven - Emotionen übermannt. Einige eher bedrohlich wirkende Momente habe ich versucht, auf Bildern festzuhalten.
Öffnungszeiten: 12:00 - 20:00
Eintritt: frei
Öffentliche Verkehrsmittel: S+U-Bahn Jannowitzbrücke
Kontakt: info@ostkreuzschule-seminar.de
Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV: Seminare 2014 Carola Lampe der Ostkreuzschule für Fotografie Behaimstraße 28 13086 Berlin E-Mail: info@ostkreuzschule-seminar.de
Bildredaktion: Mandy Böttcher, Anna Hofsäß, Maritta Iseler, Friederike Göckeler
Graphik Design: Yule Franke
Website: Carola Lampe
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Quelle: eRecht24, Rechtsanwalt für Internetrecht Sören Siebert